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Ensdorf

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ensdorf

Ensdorf liegt in der Oberpfalz und hat etwa 2200 Einwohner. Archeologische Funde weisen auf eine sehr frühe Besiedelung des Gebietes um Ensdorf hin. Bereits in der Altsteinzeit vor 12.000 Jahren gab es hier Fischer und Jäger.

Erste urkundliche Erwähnung findet Ensdorf in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 1028 für das Kloster St. Emmeram in Regensburg. In dieser Urkunde tritt als Zeuge ein Gottschalk von Ensdorf auf. Weilenbach (Wilenbach) lag als kaiserliches Gut in der Nähe. Überliefert ist die Übergabe im Jahre 1115 von Kaiser Heinrich V. an Pfalzgraf Otto IV. von Wittelsbach.


Sehenswürdigkeiten




Jakobuskirche

Mit dem Bau der prächtigen Barockkirche wurde im Jahr 1694 begonnen. Die Bauzeit der Kirche war lang, denn der Spanische Erbfolgekrieg brachte Stockungen mit sich. Am 08.10.1717 konnte die Einweihung der Kirche vorgenommen werden. Die Innenausstattung wurde erst nach und nach vollendet. Als Baumeister der Kirche gilt Wolfgang Dientzenhofer (geb. 1648 in Au bei Aibling, gest. 1706 in Amberg). Der berühmte Maler Cosmas Damian Asam (geb. 1686 in Benediktbeuren, gest. 1739 in München) ist für die Deckengemälde verantwortlich. Sein Vater, Hans Georg Asam (geb. 1649 in Rott am Inn, gest. 1711 in Sulzbach/Opf.), war ebenfalls in Ensdorf tätig – von ihm stammt das grosse Schutzengelbild. Die beiden Hochaltarblätter lieferte Johann Gebhard (geb. 1676 in Velthurns/Südtirol, gest. 1756 in Prüfening) – dafür erhielt er im Jahr 1711 180 Gulden. Besonders zu erwähnen ist auch die kunstvoll gestaltete Sakristei. Ein archivarischer Beleg für den Meister der Sakristeischränke ist leider nicht zu finden – die Sakristei wird aber dem Bildhauer Karl Stilp zugeschrieben. Kirchenpatron des seit der Säkularisation als Pfarrkirche genutzten Gotteshauses ist St. Jakobus der Ältere. Im Chor der Kirche befindet sich an der Nordwand das Stiftergrab des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach und seiner Gemahlin Heilika. Bis zum 300-jährigen Weihejubiläum der Pfarrkirche St. Jakobus in Ensdorf im Jahre 2017 erfolgte eine umfassende Restaurierung und Sanierung des Innenraums der Kirche. Weitere Informationen zur Pfarrei finden Sie hier und auf der Webseite der Pfarrei unter www.pfarrei-ensdorf.de.




Kloster
Das Kloster Ensdorf wurde 1121 durch Pfalzgraf Otto von Wittelsbach, seine Gemahlin Heilika und den Bischof Otto v. Bamberg gegründet. Bis zur gewaltsamen Auflösung im Jahre 1802 war es ein Benediktinerkloster. Der wohl berühmteste Abt Anselm Desing hatte als Prior einen Lehrstuhl an der Universität Salzburg inne. Die Geschichte des Klosters ist gekennzeichnet von einem immer wiederkehrenden Wechsel von Aufstieg und Niedergang bis zu der über 100-jährigen Unterbrechung des Klosterlebens durch die Folgen der Reformation. 1920 zogen die Salesianer Don Boscos in den verwaisten Konventbau ein und errichteten hier ihr Noviziat. Nach und nach kamen Gebäude für Handwerksbetriebe, Gymnasium, Internat, Haus der Begegnung und Umweltstation hinzu. Seit den Tagen der Gründer war Ensdorf der pulsierende Mittelpunkt der Seelsorge im Vilstal. Die Pfarrei Ensdorf und umliegende Seelsorgstellen wurden von den Benediktinern und später von der Salesianern mit betreut. 1965 wurde die Pfarrseelsorge für Ensdorf St. Jakobus und seine Filialen gänzlich den Salesianern übertragen. Weitere Informationen zum Kloster Ensdorf erhalten Sie hier und direkt auf der Webseite des Klosters unter www.kloster-ensdorf.de.

Kloster




Der Stephanusturm

Das Ensdorfer Wahrzeichen Stephansturm – einer der ältesten freistehenden Kirchtürme Bayerns – wurde um das Jahr 1075 erbaut. Dies ergaben dendrochronologische Untersuchungen (Untersuchungen von Jahresringen) an im Turm noch befindlichen Resten des Bauinnengerüstes. Ensdorf ist eines der ältesten Klöster der Oberpfalz. Die Herren von Pettendorf-Lengenfeld-Hopfenohe waren in dieser Region sehr begütert und hatten im 11./12. Jahrhundert großes politisches und wirtschaftliches Gewicht. Tochter Heilika und ihr Mann Pfalzgraf Otto von Wittelsbach wurden 1121 die Gründer des Ensdorfer Benediktinerklosters. Der Stephansturm ist nach Expertenmeinung ein letztes Überbleibsel einer Ansiedlung, die bereits vor der Klostergründung bestand. Ensdorf muss damals wohlhabend gewesen sein und eine wichtige Funktion in der Politik der Region gehabt haben, sonst hätte es hier zu dieser Zeit keine Kirche aus Stein gegeben. Die bauhistorische Untersuchung hat auch ergeben, dass der Turm von Anfang an ein Glockengeschoss mit wahrscheinlich mehreren Glocken gehabt hat – ein weiterer Hinweis auf den Reichtum der Erbauer und der Region im verkehrswichtigen Vilstal. Der Turm gehörte zur Pfarrkirche St. Stephan. Archäologische Untersuchungen in den letzten Jahren haben ergeben, dass es um den Stephansturm drei zeitlich aufeinander folgende Kirchenbauten gegeben haben muss. Der erste Bau fällt ins 10. Jh., und der Stephansturm wurde dann als echter Campanile freistehend daneben gesetzt. Für das 12. und dann 14. Jh. konnten zwei weitere Kirchenbauten nachgewiesen werden. Letzterer war der, der bis zur Säkularisation Bestand hatte, als 1805 dann die Pfarrkirche St. Stephan mit ihrem Turm an den bayerischen Staat fiel. Der Kirchenbau wurde 1805 abgebrochen, als die Klosterkirche St. Jakob zur Pfarrkirche wurde. Im Kataster der Steuergemeinde Ensdorf fi ndet sich ein Eintrag von 1806, dass die politische Gemeinde die „alte Pfarrkirche dermal demoliert“ von der vorigen Landesregierung um 104 Gulden ersteigert hat. 1843 beschloss die Gemeindeversammlung, „dass der Schutt der alten eingegangenen Kirche weggeräumt und der Kirchhof (Friedhof) aufgeschüttet und eingeebnet werden muss“. 1845 geschah dies endlich. Der Turm blieb erfreulicherweise stehen. 1863 ist dann von der Baufälligkeit des Turms die Rede. Der Bericht der Baubehörde dazu: „Der Turm (hat) rücksichtlich seines Baustiles … keinen Wert.“ So fiel der Stephansturm in einen Dornröschenschlaf, der fast 150 Jahre dauern sollte. Zum Bau Im Vorfeld notwendiger Erhaltungsmaßnahmen wurden am Stephansturm in Ensdorf archäologische und bauforscherische Untersuchungen vorgenommen. Der Turm im alten Friedhof in der Dorfmitte ist 21 Meter hoch, allerdings liegt das ursprüngliche Fußbodenniveau 1,80m unter dem heutigen. Nachweislich wurde der Turm inklusive der Glockenstube in einem Zug erbaut. Der Treppengiebel stammt allerdings aus späterer Zeit. Ursprünglich deckte ein Pyramidendach den Turm. Der übrige Turm ist mit Ausnahme von später durchgeführten Umbaumaßnahmen mit einem einheitlichen Steingefüge errichtet. Die verwendeten Materialien weisen auf eine ausgereifte Bautechnik und damit auf besonders sachkundige Baumeister hin. Die für die Abmauerung der Fensterbögen benötigten Schalhölzer wurden durch gespaltene und halbrund gebogene Weiden- oder Haselruten gehalten, die sich teilweise bis heute erhalten haben. Als Stilelement und als deutliche Abtrennung zwischen den Turmmauern und den großen Öffnungen wurde ein Sandsteinband eingebaut. Dieses Band war auch deutlich in der Farbe abgesetzt. Der Turm wurde ebenfalls in der Erbauerzeit in der „pietra rasa“ Technik überschlämmt. Dies war vom ersten Tag an notwendig, da der verwendete Kalkstein nicht frosthart ist. Wohl stammte der verwendete Kalkstein aus einem Steinbruch, der vilsaufwärts abgebaut wurde, da das Baumaterial dann auf dem Wasserweg zur Baustelle gebracht werden konnte. „Pietra rasa“ bedeutet „verstrichener Stein“: Der nach dem Aufsetzen des Steins aus der Fuge hervorquellende Mörtel wurde verstrichen, wobei unter Umständen große Teile des Bruchsteins abgedeckt wurden. Text: Isabel Lautenschlager




Internetseite der Stadt Ensdorf.




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Übernachtungsmöglichkeiten:

siehe Internetseite der Stadt Ensdorf;

Privatzimmer Prößl: Ruhige Lage am Ortsausgang, Radfahrer und Wanderer werden bevorzugt, Unterstellmöglichkeit für Fahrräder. Schwandorfer Straße 27, 92266 Ensdorf,
Telefon: 0 96 24 8 94, Mobil: 01 60 95 25 59 23

Touristeninformation:

siehe Internetseite der Stadt Ensdorf


Nah- und Fernverkehr:

Bus




Quellen:
Knauers Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt, 1976.
Bayern I: Franken, Breuer, Tilmann, Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München, 1999.
Unsere bayerische Heimat, Ein Reisebegleiter, Verlag Alfred Beron, München, 1974/75.
Deutschland, Sonderausgabe für Tandem Verlag, Potsdam, 2016.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.
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Internetquellen, u.a. www.wikipedia.de.

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