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Pilgerwege in der Schweiz

Blick von Flüeli Ranft aus auf St. Niklausen und Römerturm

"Des Menschen Wille ist sein Himmelreich."

(Sprichwort)



Via Jakobi - von Rorschach nach Genf

Von Rorschach am Bodensee bis nach Genf verläuft auf einer Länge von rund 450 Kilometern die Via Jacobi quer durch die Schweiz. Betrachtet man das Höhenprofil, wird einem schnell klar, dass man es mit einem sehr anspruchsvollen Jakobsweg zu tun hat. Eine genaue Etappen­planung ist unumgänglich. Traum­hafte Land­schafts­bilder, Gipfel, Felsen, Wasser­fälle, Seen und kul­turelle Sehens­würdig­keiten liegen auf dem Weg vor uns. Sie brauchen eine gute Kondition, können aber anderer­seits immer auf einen effizienten öffent­lichen Nah­verkehr und eine hervor­ragende Weg­mar­kie­rung bauen. Achten Sie jedoch in der Schweiz sehr genau auf den Wetter­bericht und seien Sie sich immer bewußt, dass das Wetter in den Bergen innerhalb kürzester Zeit umschlagen kann.



Schweizer Welten - Gedanken zur Schweiz ...

Als das Land der Berge, der Almen, des Käses und der glücklichen Menschen ist sie bekannt - die Schweiz oder besser die Schweizerische Eidgenossen­schaft. Lateinisch Confoederatio Helvetica - für all diejenigen, die sich schon immer gewundert haben, warum auf den Schweizer Nummern­schildern ein "CH" und nicht ein "S" zu finden ist. Rund 9 Millionen Einwohner. Etwas mehr als 41.000 Quadrat­kilometer Fläche, aufgeteilt in 26 Kantone. Die Schweiz gehört zu den eher kleineren Staaten und doch sind viele Dinge an und in ihr einzig­artig und bemerkenswert.
Vergleicht man Landesgrößen miteinander, findet sich die Schweiz auf Platz 133. Legt man die Einwohner­zahl zugrunde, dann liegt sie auf Platz 98. Geht es jedoch um die volks­wirtschaftliche Leistungs­fähigkeit steht die Schweiz auf Platz 20 der Rangliste. [vgl. Wikipedia - Schweiz]


Die Schweiz bietet so viel mehr als Bergpanoramen und "Chue­glogge­glüt" (Kuh­glockengeläut):

Die Kaffeemaschinen für die rund 21 000 Starbucks-Cafés auf der ganzen Welt werden von der Firma Thermoplan in der Schweiz gefertigt.

Die Druckfarben für Geldscheine, insbesondere für die Dollarnoten, werden in der Schweiz hergestellt.

Ähnlich wie in Italien gibt es in der Schweiz noch Webereien, die erlesenste Stoffe herstellen, die in der ganzen Welt nachgefragt werden.

Die Maxon Motor AG fertigt Miniaturmotoren, die aufgrund ihrer Präzision und Zuverlässigkeit sogar für Weltraum­missionen nachgefragt sind.

Die Schweizer Garde schützt den Papst und den Vatikan. Jeder der 110 Schweizer Gardisten ist ein echter Schweizer unter dreißig Jahren. Sie tragen noch heute die spezielle Uniform, die im Gründervertrag im 16. Jahrhundert festgelegt wurde. Dies ist die kleinste Armee der Welt. Schweizer Söldner waren in der damaligen Zeit ihrer Tapfer­keit wegen begehrt und gerühmt. Das Löwendenkmal in Luzern ist nur ein Zeugnis davon.

Die Schweizer sind Experten im Tunnel- und Festungsbau. Rund 8.000 Bunker sind in den Bergen zu finden. In ihnen lagert Munition und Verpflegung. Sie dienen der Armee und zugleich dem Zivilschutz im Falle eines Angriffs. Viele von ihnen sind raffiniert in die natürliche Umgebung eingepaßt, sehen aus wie alte Wohnhäuser oder perfekt getarnter schroffer Fels.

In seinem Comedy-Programm "Der Reiz der Schweiz" stellt Kaya Yanar fest, dass ein Haus in der Schweiz so viel kostet wie in Deutschland ein ganzes Dorf. Natürlich hat er hier etwas übertrieben. Fakt ist aber, dass per Gesetz jeder Schweizer und jede Schweizerin einen eigenen Luft­schutz­raum mit Luft­filter haben muss. Deshalb sind extra­dicke Mauern und Stahltüren im Keller von Schweizer Wohn­häusern und Gebäuden zu finden. Macht den Hausbau jetzt nicht kostengünstig.

Sieben Alben von Queen wurden in Montreux aufgenommen.
Freddie Mercury und die Bandmitglieder liebten die Schweiz. So verwundert es nicht, dass sie ein Aufnahme­studio ausserhalb von Montreux am Ufer des Genfersees kaufen und dort insgesamt sieben Alben produzierten. Auch das letzt Album "Made in Heaven" entstand dort. Eine lebens­große Statue am Seeufer in Montreux erinnert noch heute an den phantastischen Sänger (Das Albumscover "Made in Heaven" zeigt die Statue am See).

In der Schweiz spricht man deutsch. Weit gefehlt. Fast alle Schweizer sprechen auch ein schweizerisches "hochdeutsch", das wir verstehen können. Es ist aber kein Deutsch mit schweizerischem Akzent, wie wir es vom schweizer Kabarettisten Emil Steinberger kennen ("Lueft isch nit nüt!"). Schwizer­dütsch, Schwizer­tütsch oder Schwyzerdütsch ist eine Sammelbezeichnung für die in der Deutschschweiz gesprochenen alemannischen Dialekte. Die Schweizer Sprache und die schweizerischen Dialekte sind genauso unverständlich wie "Plattdeutsch".
Das kleine Land hat vier offiziell gesprochene Sprachen: Schwizerdütsch, französisch, italienisch und rätoromanisch. Um keine Amtssprache zu bevorzugen lautet das Landeskennzeichen "CH", was als lateinische Abkürzung für Confoederatio Helvetica steht.

Der bisher einzige Astronaut der Schweiz, Claude Nicollier, absolvierte einen der längsten Weltraum­spaziergänge der Geschichte. 8 Stunden und 10 Minuten dauerte sein Spaziergang im All.



Der Rütlischwur - Legende, Mythos, Fake News
Die Schweizerische Eidgenossenschaft ging aus den sogenannten Urkantonen Uri, Schwyz und Unterwalden hervor. Als inoffizielles und mythologisiertes Gründungsdokument gilt der Bundesbrief von 1291, die älteste erhaltene Bündnisurkunde. Im Westfälischen Frieden von 1648 (Ende des 30jährigen Krieges) wurde ihre staatsrechtliche Unabhängigkeit anerkannt. Der heutige Bundesstaat besteht seit 1848. Der Name Schweiz stammt vom Urkanton Schwyz bzw. von dessen gleichnamigem Hauptort.

"Einer für alle, alle für einen."Info ausblenden

"Einer für alle, alle für einen."

Den Ausspruch "Einer für alle, alle für einen" verbinden wir sofort mit dem Weltbestseller "Die drei Musketiere". Der französische Schriftsteller Alexander Dumas (1802–1870) hat diesen Wahlspruch unsterblich in seinem Roman mit Athos, Portus, Aramis und D' Artagnan verwoben. Dabei erschien die erste Ausgabe nicht als Roman, sondern wurde 1844 zunächst stückweise in der Zeitung „Le Siècle“ abgedruckt. "Einer für alle, alle für einen." ("Unus pro omnibus, omnes pro uno") ist zwar seit dem 19. Jahrhundert der (inoffizielle) Wahlspruch der Schweiz, hat aber mit dem Rüdlischwur ebensowenig zu tun, wie die literarische Verbindung mit den Musketieren. Der Wahlspruch der Mus­ketiere lautete frei übersetzt: "Wer uns sieht, der sieht den Tod!" Die Haupt­waffe der Musketiere war auch nicht die Klinge, sondern die namen­gebende Schuss­waffe - die Muskete.
Leider alles nur dichte­rische Freiheit. So wie der Schwur in Schillers Drama Wilhelm Tell:

"Wir wollen seyn ein einzig Volk von Brüdern,
in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren,
eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen trauen auf den höchsten Gott
und uns nicht fürchten vor der Macht der Menschen.

Auch wurde der Rüdlischwur nicht auf dem "Rüdli" - einer Wiese ober­halb des Vier­waldstättersees - geleistet; ledig­lich die "Verschwörer" trafen sich dort des Nachts.

All for one, one for all, united wie stand, devided we fall.



Kommunalwappen mit der Jakobsmuschel in der Schweiz
In über dreißig Kommunalwappen sind eine oder mehrere Jakobsmuscheln als heraldisches Element zu finden.

Die Schweiz ist teuer. Die Schweiz ist sauber. Die Schweiz ist eigen. Die Schweiz hat - trotz starkem Tourismus - eine herrliche Naturlandschaft.
Die Schweiz ist neutral und hochgerüstet. Die Schweiz hat seit über 200 Jahre keinen Krieg geführt und hat die stärkste Armee der Welt (Jeder Schweizer ist ein Soldat!). Die Schweizer Armee ist präsent, akzeptiert und einsatzbereit.



Schweizer Nationalgerichte

Einige typisch schweizerische Gerichte sind das Fondue, das Raclette, das Bircher­müesli und das Rösti. Natürlich darf man die schweizer Schokolade und lokale Spezialitäten wie z.B. den Sprinz-Käse nicht vergessen. Fondue und Raclette, werden eher im Winter gegessen, während Bircher­müesli und Rösti das ganze Jahr über beliebt sind.
Weitere Spezialitäten sind getrocknetes Rindfleisch, Bündner­fleisch genannt, und Pferde­wurst.
Viele Käsesorten sind geschmacklich wesentlich intensiver als in Deut­schland, obwohl sie die gleiche Ver­packung auf­weisen. Lassen Sie sich positiv überraschen.



















Quellen:
Jakobswege durch Deutschland und die Schweiz, Stürtz, Martin Schulte-Kellinghaus, Annette Mahro, Würzburg 2010.
Pilgern auf dem Jakobsweg Schweiz, Werdverlag, Thun/Gwatt, 2. Aufl. 2019
Unterwegs auf den schönsten Pilgerrouten Europas, Kunth Verlag, München, 2023.
Jakobswege in Deutschland, Regine Heue, Bruckmann Verlag, München, 2022.
Der Schweizer Jakobsweg, Vom Bodensee zum Vierwaldstättersee, Monika Hanna, Terra magica, München, 2014.
Auf dem Jakobsweg - Unterwegs im Zeichen der Muschel, Verlaghaus Würzburg, 2015.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.
photos: copyright by a-men-photography.
Internetquellen, u.a. www.wikipedia.de.




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Wegmarkierungen

Der Jakobsweg wird in der Schweiz Via Jakobi genannt. Die Hauptwegmarkierung ist der gelbe Pfeil mit einem grünen Qua­drat. Darin steht die weiße Nummer 4.
Via Jacobi und eine kleine stilisierte Jakobs­muschel zeigen den Weg Richtung Frank­reich. Der Rückweg nach Deutschland wird ohne blauen Rand darge­stellt.
Alternativ findet sich die gelbe Raute oder ein stilisierter Wanderer auf einem Rich­tungs­pfeil als Markierung.

Herbergsverzeichnis

Ein Verzeichnis von Pilgerherbergen in der Schweiz findet sich HIER.


Ein Verzeichnis von Unter­künften (Acco­mo­da­tion-List-CH) für die einzelnen Weg­ab­schnitte in der Schweiz findet sich HIER.


Restaurantbesuch

Der Mindestlohn in der Schweiz ist wesent­lich höher als bei uns in Deut­schland. Nicht nur aus diesem Grund sind Speisen in Res­tau­rants erheblich teurer als bei uns. Auch Fast-Food, insbe­sondere mit Fleisch, kosten etwa das Doppelte bis Drei­fache. Döner in der Box: ca 15 CHF. Pizza: 18 - 25 CHF je nach Belag. Ein Bier 0,5 l ca. 6 - 8 CHF. Schnitzel mit Pommes und kleinem Salat 35 CHF. Ham­burger für einen Euro können Sie ver­gessen. Meiden Sie wann immer mög­lich Touristen­hochburgen mit astrono­mischen Preisen und quali­tativ schlechten Speisen!

Viele Restaurants entland der Via Jokobi bieten spezielle Pilger­menus an. Hier wird die Vorlage des Credential erwartet.

Mittlerweile haben sich Aldi und Lidl in der Schweiz mit ähnlich günstigen Preisen wie in Deut­schland eta­bliert. Eine relativ kosten­günstige Ver­sorgung mit Ge­tränken und Ver­pflegung für unter­wegs ist damit sicher­ge­stellt. Die wesent­lichen Dis­counter sind: Coop, Migros, Denner, Spar, Aldi, Lidl, Volg und Otto´s.

Notfallnummern

Europ. Notrufnummer 112
Notarzt (SAMU) 15
Polizei 17
Feuerwehr 18

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