"Liberté, Égalité, Fraternité"
Pilgerwege in Frankreich:
Pilger, die den Jakobsweg durch viele Länder und Regionen gewandert sind, sind sich durchweg einig: die schönsten Wege liegen in Frankreich! Es ist diese Kombination aus abwechslungsreichen Landschaften, Sehenswürdigkeiten, Refugien, die Freundlichkeit der lokalen Bevölkerung gegenüber Pilgern und die fehlende Überfüllung der Wanderwege, die diesen unvergleichlichen Reiz und Charme französischer Pilgerwege ausmachen. Wer durch die Metropole Paris pilgert, fühlt sich unter Umständen als wäre er in seinem Vorgarten zuhause.
Vier große Pilgerstrecken durchziehen Frankreich von Osten nach Südwesten. Drei von ihnen vereinigen sich kurz vor Ostabat und führen auf gemeinsamen Weg weiter über die Grenze (Camino Navarro) nach Puente la Reina (Sp). Die südlichste Strecke (Via Tolosana) läuft von Arles nach Toulouse und über den Camino Aragones weiter nach Puente la Reina.
In Puente la Reina beginnt der Camino Francés - „der” Jakobsweg. Er führt auf rund 800 km nach Santiago de Compostela.
Von Norden nach Süden sind es:
Die Via Turonensis (Tours), Via Lemovicensis (Limoges), die Via Podiensis
(Podium = Bergkuppe / Le Puy) und die Via Tolosana (Toulouse).
Via Turonensis:
Paris - Orléans - Tours - Portiers - Bordeaux - Vieux-Ricet - Ostabat - St. Jean Pied-de-Port;
ca. 885 km / 1121 km; 56 Etappen.
Via Lemovicensis:
Vézelay - Limoges - Ostabat - St. Jean Pied-de-Port;
ca. 963,5 km; 35 Etappen.
Via Podiensis:
Le Puy-en-Velay - Ostabat - St. Jean-Pied-de-Port;
ca. 770 km; 29 Etappen.
Via Tolosana:
Arles - Col Du Somport - (Puente la Reina);
ca. 956 km; 36 Etappen.
Die Via Tolosana führt die Pilger, die von Rom - Siena - Genua - Nizza nach Arles gekommen sind, weiter nach Spanien.
(frz. voie toulousaine [Toulouse] oder Via Arletanensis [Route d’Arles]) mit Arles als Startort)
Verbindungswege / Zubringer (bypass)
Die vier Hauptrouten können über Verbindungswege / Zubringer (bypass) aus Deutschland, der Schweiz oder Italien erreicht werden. Verbindungswege aus England werden hier nicht berücksichtigt.
Kommunalwappen mit der Jakobsmuschel in Frankreich
In Frankreich tragen 546 Kommunen eine oder mehrere Jakobsmuscheln in ihren Wappen. Oftmals findet sich zudem auch ein Pilgerstab oder sogar der Hl. Jakobus abgebildet. Natürlich weisen nicht alle auf den Jakobsweg hin, dennoch steht die Jakobs- oder Pilgermuschel als christliches Symbol für den Hl. Jakobus.
(vgl. Wikipedia Liste der Kommunalwappen mit Jakobsmuschel).
Unterkünfte in Frankreich
Unterkünfte in Frankreich sind verglichen mit Deutschland grundsätzlich etwas teurer. Preisgünstige Übernachtungsmöglichkeiten findet man in Klöstern, in Gîtes d´Etapes,
in Pilger- und Jugendherbergen und in Accueil Jacquaire (AJ) und Accueil Pélerin (AP).
Bei Klöstern ist die Vorlage des "Credential" und eine vorherige Anmeldung nahezu unumgänglich.
Wanderherbergen (Gîtes d´Etapes) sind eine preisgünstige Alternative den den Chambres d´Hôtes. Mehrbettzimmer oder Doppelzimmer sind zu finden. Meist wird ein Seidenschlafsack benötigt,
sonst muss Bettwäsche kostenpflichtig geliehen werden.
Pilger- und Jugendherbergen: Pilgerherbergen sind auf dem Weg eher eine Ausnahme. Für eine Übernachtung in Jugendherbergen wird neben einem Seidenschlafsack und einem Handtuch meist ein
internationaler Herbergspass benötigt.
Privatunterkünfte bei ehemaligen Pilgern und pilgerfreundlichen Menschen heißen Accueil Jacquaire (AJ) und Accueil Pélerin (AP). Spende oder Festpreis, Abendessen und/oder Frühstück
müssen hier erfragt werden. Eine Voranmeldung ist sinnvoll.
Höherpreisige Übernachtungsmöglichkeiten:
Chambres d`Hôtes (CH): Privatzimmer bei Familien. Z.T. mit Abendessen (repas). Vorher nach Preis fragen. Ggf. spezielle Pilgertarife.
Gîte, Gîte Rural: Ferienwohnungen bzw. Ferienwohnungen auf dem Land. Vermietung meist wochenweise. Ggf. einzelne Übernachtungen für Pilger in der Nebensaison.
Hotels: unterschiedliche Preiskategorien und unterschiedliche Preise, je nach Saison. Preise für ein Einzelzimmer oder ein Doppelzimmer sind nahezu identisch.
Frühstück wird manchmal extra berechnet. Wer Einzelbetten im Zimmer möchte, bestellt "Deux lits". Auch in Hotels führt die Nachfrage nach Pilgerpreisen unter Vorlage des
Prix Pèlerin oft zu günstigeren Angeboten.
Französische Nationalgerichte
Weit mehr als Wein und Schnecken. Auch in Frankreich ist "Fastfood" weit verbreitet. Grundsätzlich geben Franzosen aber mehr - wesentlich mehr - Geld für gutes Essen aus als die Deutschen. Auf Wochenmärkten oder in einer "Fromagerie" kann man 100 g Käse für 2 Euro oder auch für 12 Euro bekommen. Einmalige Spezialiäten, die man in Deutschland vergeblich sucht. Vive la France! In vielen mittleren und größeren Städten findet man auch sogenannte "Mini-Markets", die neben einer Grundausstattung oftmals auch warmes Essen zum Mitnehmen anbieten. Ein halbes Hähnchen, Käse, Baguette und eine Flasche Wein in einem Park oder an einem Flußufer genossen - herrlich!
Geld
Bargeld oder EC-Karte
Geldautomat:
ATM - automated teller machine
Distributeur automatique
Unter www.kartensicherheit.de können Sie sich einen SOS-Infopass im Pdf-Format downloaden. Hier finden Sie alle wichtigen Rufnummern zum Sperren von Kredit- und Telefonkarten. Limitieren Sie bei Ihrer Bank die Höhe der Bargeldabhebung z.B. auf 500 Euro pro Tag, um ein "Ausplündern" ihres Kontos zu erschweren. Viele Banken bieten auch Apps an, welche eine Karten-Abbuchung sofort auf der Handy-App anzeigen. Damit sind Sie immer gut informiert und sicher.
Nicht unter den ersten zehn Top-Sehenswürdigkeiten zu finden, aber wunderbar von einem Park umgeben, steht der Jakobsturm nahe bei Notre Dame.
Der heutige Glockenturm ist ein Überbleibsel der im Stil der Spätgotik gebauten Kirche Saint-Jacques-la-Boucherie. Ihr Ursprung ist schwer zu datieren. Erstmals
wird die Kirche im Dezember 1119 in einer päpstlichen Bulle von Calixtus II. erwähnt. Ihren Namen Église Saint-Jacques-de-la-Boucherie erhielt sie im Jahre 1253.
Sie war die offizielle Kirche der Innung der Fleischer (franz. boucherie), deren Schlachtereien in den nahegelegenen Les Halles untergebracht waren.
Die Statue von Saint Jacques wurde erst 1870 von Paul Chenillon auf dem Turm errichtet.
Seit dem 2. Dezember 1998 ist der Turm als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Wege der Jakobspilger in Frankreich“ ausgezeichnet.
Rund um den Turm befindet sich eine kleine Parkanlage (Square de la Tour Saint-Jacques), die 1856 von Jean-Charles Alphand angelegt wurde. (vgl. Wikipedia)
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Prix Pèlerin
Der Pilgerausweis (Prix Pèlerin, Credential) legitimiert zur Übernachtung in Pilgerherbergen. Viele
Hotels, Pensionen, Gästezimmer und auch Campingplätze bieten gegen Vorlage eines Pilgerausweises auch günstigere Konditionen an.
Viele Restaurants offerieren zudem spezielle Pilgermenus. Auch hier wird z.T. die Vorlage des
Credential erwartet.
Wegmarkierungen
Die Hauptwegmarkierung ist das Muschelsymbol. Die Wegmarkierungen fallen gelegentlich sehr, sehr klein aus.
Die Wege in Frankreich sind im Großen und Ganzen sehr
gut ausmarkiert, was nicht heißt, dass es keine Tücken und Lücken gibt.
Viele Kirchen sind in Frankreich außerhalb der Messfeiern leider verschlossen.
Hosting-Verzeichnis
Hier noch ein Link zu einem sehr guten
Unterkunfts-Verzeichnis für Frankreich.
Notfallnummern
Europ. Notrufnummer 112
Notarzt (SAMU) 15
Polizei 17
Feuerwehr (Pompiers) 18
Int. Vorwahl: 0033