Stadt Betzenstein
In der fränkischen Schweiz gelegen, zählt Betzenstein mit rund 850 Einwohnern zu den kleinsten Städten Bayerns, ist die kleinste Stadt Frankens und ein
beliebtes Ausflugsziel. Mit allen 24 Teilorten sind es etwa 2500 Einwohner.
Neben seinem historischen Stadtkern bietet die Stadt viel Sehenswertes. Von den zwei gut erhaltenen Stadttoren, kann eines besichtigt werden.
Die Stadtmauerreste, die Türme und das Scheunenviertel sind beliebtes fotografisches Sujet.
Kleine Stadtgeschichte / Kurzer historischer Abriss
1187 | mit Friedrich von Betzenstein erstmals urkundlich erwähnt. |
1311 | wird die Burg Betzenstein genannt. |
1327 | Aufteilung der Burgen an Leuchtenberger (Nordburg) und Schlüsselberger (Südburg). Der Ort erlebt unter den beiden Lehensherren einen erheblichen Aufschwung. |
1347 | Der Schlüsselberger Teil der Burg geht an die Hohenzollern |
1359 | Markterhebung Betzensteins durch Kaiser Karl IV und Gründung einer eigenen Pfarrei |
1418 | Verpfändung der Burg an die bayerische Pfalz |
1421 | Zerstörung der Burg |
1505 | Übergang an die Freie Reichsstadt Nürnberg |
1524 | Einführung der Reformation in Betzenstein |
1528 | Bau des Pflegamtsschlosses, zur Unterbringung eines Vogts. Unter der 300 jährigen Herrschaft der Nürnberger erlebt Betzenstein wieder einen Aufschwung. |
1543-47 | Bau der Stadtmauer. Mauern Türme und Tore sind heute noch sichtbar. |
1543-49 | Bau des Tiefen Brunnens. Dieser 92 Meter tiefe Ziehbrunnen war bis 1902 die einzige Trinkwasserversorgung der Stadt. Gilt bis heute als technische Meisterleistung. |
1611 | Bestätigung der Stadtrechte |
1806 | Übergang an Bayern |
Sehenswürdigkeiten
Internetseite der Stadt Betzenstein.
Freizeitaktivitäten:
Wandern, Radfahren, Klettern, Reiten, Schwimmen
Kulinarisches, Spezialitäten & Kulinarische Spezialitäten:
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Übernachtungsmöglichkeiten:
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Nah- und Fernverkehr:
DB nach Bayreuth und Nürnberg, Busverbindungen, Anrufsammeltaxi (AST).
Die Fränkische Schweiz - Namensgebung ...
Früher hieß die Gegend „Muggendorfer Gebürg“.
Die ersten Reisenden kamen zur Zeit der Romantik. Als „Entdecker“ gelten die beiden aus Berlin stammenden Studenten Ludwig Tieck und Wilhelm Heinrich Wackenroder, die in Erlangen Jura studierten.
Mit ihrem Bericht aus dem Jahr 1793 begeisterten sie ihre Zeitgenossen.
Die Formulierung „Fränkische Schweiz“ taucht erstmals im Reisebericht des Erlanger Gelehrten Johann Christian Fick auf.
Als eigenständige Landschaftsbezeichnung etablierte sie sich mit dem Buch "Die kleine Schweiz" (1820) von Jakob Reiselsberger aus Waischenfeld
beziehungsweise mit Joseph Hellers Buch "Muggendorf und seine Umgebung oder die Fränkische Schweiz" (1829).
Landschaften mit Bergen, Tälern und Felsen wurden im 19. Jahrhundert gerne als Schweiz bezeichnet.
Bald pilgerten vornehme Kurgäste zur Erholung nach Muggendorf.
Zu den Besuchern gehörten unter anderen Karl Immermann und Richard Wagner. Auch Ernst Moritz Arndt und Joseph Victor von
Scheffel gerieten über diesen Landstrich ins Schwärmen und bezeichneten die Fränkische Schweiz als „Schlupfwinkel des deutschen Gemüts“.
Abraham Wolfgang Küfner ...
Das Denkmal ihm zu Ehren steht vor seinem Geburtshaus am Unteren Tor.
Auf einer Informationstafel kann man dort sowohl die Legende als auch eine historisch wahrscheinlichere Version nachlesen. Abraham Wolfgang Küfner wurde am 3. Februar 1760 im Hause der Badestube zu Betzenstein als Sohn des Baders, Chirurgen und Geburtshelfer Conrad Küfner geboren. Während der zweiten französischen Besetzung der Reichstadt Nürnberg 1801 sollte das Dürer-Selbstbildnis konfisziert werden. Historiker nehmen an, dass Küfner als Kunsthändler eine Kopie beschaffen konnte oder besaß und eben diese dem französischen Kunstkommissar François-Marie Neveu aushändigte. Neveu schickte die Fälschung zusammen mit vielen anderen Kunstgegenständen nach Paris zur Vervollständigung des im Aufbau befindlichen Louvres.
Für Küfner bestand jetzt latent immer die Gefahr der Entdeckung und damit der Bestrafung durch die Franzosen. Erst 1805 - wahrscheinlich zur Minderung der Millionen-Schulden der Reichsstadt - gelang es Küfner zusammen mit Gustav Betz von Lichtenhof das Original nach München zu verkaufen.
Resümee: Durch diesen Notverkauf hängt heute das Original des Dürer-Selbstbildnis in der Alten Pinakothek in München und nicht im Louvre von Paris. Eine wahrhaft patriotische Tat.
Küfner starb 1817 in Ingolstadt.
Quellen:
Knauers Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt, 1976.
Unsere bayerische Heimat, Ein Reisebegleiter, Verlag Alfred Beron, München, 1974/75.
Deutschland, Sonderausgabe für Tandem Verlag, Potsdam, 2016.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.
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