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Kaiserburg

Sehenswürdigkeiten


Wahrzeichen der Stadt Nürnberg

Die Nürnberger Burg ist das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg. Sie ist eine Doppelburg und besteht aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg. Auf unserem Weg entlang dem Vestnertorgraben sehen wir als erstes den Luginsland.

Dieser Turm diente dazu, wie sein Name schon sagt, weit ins Umland blicken zu können. An den Luginsland schließen sich die Kaiserstallung und der Fünfeckturm an. Kaiserstallung und Fünfeckturm werden heute als Jugendherberge genutzt.

Als nächstes sind das Burgamtmannshaus und dahinter die Spitze des Sinwellturms zu erkennen, bevor wir die wuchtige Vestnertorbastei erblicken.

Vorbei am Biergarten "Hexenhäusla" betreten wir über die Vestnertorbrücke das Burgareal.

Waren die Anfänge der Burg um das Jahr 1000 eher bescheiden, so ließ der Rat der Stadt zwischen 1538 und 1544 die Burg nach Plänen des italienischen Ingenieurs Antonio Fazuni zum seinerzeit modernsten Befestigungssystem nördlich der Alpen ausbauen. Die drei großen Bollwerke (Vestnertorbastei, Hauptbastei und Tiergärtnertorbastei) schützen mit bis zu 16 Meter hohen und 5 Meter breiten Basteien die Burg. Schön zu erkennen sind die Geschützstellungen, die von der Wehrhaftigkeit der Burg zeugen. Von der früheren Burggrafenburg ist leider nur noch wenig erhalten. Das Burgamtmannshaus und ein alter Wohnturm gehören dazu.

Ein langer, dunkler, kräftig ansteigender Tunnel führt durch die Vestnertorbastei hinauf zur Burg. Mehrere Öffnungen von oben sorgen für Luft- und Lichteinfall, dienten bei einem Angriff aber auch als Möglichkeit den Feind mit Pech, heißem Wasser oder glühenden Kohlen vom weiteren Vordringen abzuhalten.

Folgen wir nach dem Tunnel den Weg nach rechts hinauf, gelangen wir auf die sogenannte Freiung.
Wer der außergerichtlichen Rache der Nürnberger entgehen wollte, der konnte sich bis in die Mitte des 14. Jh. auf die Freiung flüchten. Hier stand man unter königlichem Schutz und Gerichtsbarkeit. Von der Freiung aus eröffnet sich dem Pilger ein wunderbarer Blick über die Stadt.

Vergessen sind die schweren Bombennächte. Doch die wirkliche Todesstunde Nürnbergs begann erst am 2. Januar 1945 um 18.35 Uhr.
Aus über 600 Flugzeugen wurden rund eine Million Brandbomben, Splitterbomben und Minen über der Stadt abgeworfen. Die Stadt verglühte im Feuersturm und mit ihr nahezu das gesamte historische Zentrum.
Die schweren Zerstörungen sind Vergangenheit. Sie wurden im Wesentlichen bis 1970 beseitigt, die Nürnberger Burg wieder aufgebaut. Als Wehrbau und Kaiserresidenz, Reichsburg und hohenzollernscher Burggrafensitz gehört sie heute zu einer der bedeutensten Wehranlagen Europas.


Die Legende vom EppeleinssprungInfo ausblenden

Die Legende vom Eppeleinssprung oder "Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor!"

Appolonius von Gailingen, seines Zeichens Raubritter und besser bekannt unter dem Namen Eppelein von Gailingen, wurde irgendwann zwischen 1300 und 1330 geboren. Um ihn ranken sich viele Legenden. Die bekannteste ist die "Legende vom Eppeleinsprung".
Eppelein war von den Nürnbergern zum Tode durch den Strang, also durch Hängen am Galgen, verurteilt worden. Man gewährte ihm aber noch einen letzten Wunsch. Noch einmal wollte er auf seinem treuen Pferd eine Runde reiten. Der Hinrichtungsplatz war an drei Seiten von Wachen umstellt. Die vierten Seite war die Burgmauer mit dahinter liegendem Burggraben. Eppelein galoppierte auf seinem Pferd plötzlich los und sprang über die Burgmauer und den Burggraben und floh so in die Freiheit. Dabei soll er ausgerufen haben: "Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor!" Im Jahre 1381 wurde er dann doch hingerichtet.
Die Hufabdrücke sind noch heute aus touristischen Gründen an der Burgmauer zu finden.

Für den Ausspruch "Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor!" gibt es noch eine historisch wahrscheinlichere Variante.


"Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor!"Info ausblenden

"Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor!"

Folgendes hatte sich vor den Stadtmauern der Nürnberger zugetragen: Ein Verbrecher war zum Tode verurteilt worden und ihn sollte der Henker hängen. Als der Dieb bereits im Angesicht der Exekution den Strick um den Hals gelegt bekommen hatte und schon hängen sollte, riss der Strick jedoch ab und ließ ihn frei. Der Henker war ratlos, was zu tun sei, denn das Volk, das der Exekution, wie damals üblich voller Sensationsgier beiwohnte, demonstrierte sofort gegen einen erneuten Versuch des Hängens. Vermutlich betrachteten die Zuschauer das Geschehnis als Zeichen des Himmels. Also wurde der Dieb zunächst verschont und die Nürbernger ließen keinen hängen. Allerdings widersprach der damals tätige Rechtsrat dieser spontanen Vorgehensweise und erhob Einspruch beim damaligen Reichskammergericht. Die Antwort des Gerichts ließ jedoch lange Zeit auf sich warten. Bis die Nürnberger endlich Antwort erhielten, ob oder ob sie denn nun nicht hängen sollten, hatten sie niemanden mehr, den sie hätten hängen können. Denn inzwischen war der Verbrecher schon seit rund zwanzig Jahren von selbst verstorben. Der neue Bürgermeister wusste nichts über die Sache und auch ein neuer Rat war längst eingesetzt. Als diese Sache bekannt wurde, entwickelte sich der Spruch, der zum einen zwar die Nürnberger auf die Schippe nehmen soll, aber dennoch für die Menschlichkeit der damaligen Bevölkerung und auch für das rechtliche Gewissen der ursprünglichen Ratsherren spricht. Sie hätten den Verbrecher zwar gehabt, also trifft der Spruch "Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn zuvor“ nur ab dem Zeitpunkt zu, ab dem der neuerliche Beschluss sie Jahre später erreichte, aber sie wollten bis dahin einfach kein neues willkürliches Urteil fällen.


Ein Rundgang auf der KaiserburgInfo ausblenden

Ein Rundgang auf der Kaiserburg

Von der Freiung aus gehen wir nach rechts und betreten durch ein Tor die Kaiserburg.
Tiefer Brunnen und Badehaus, Sinwellturm und Finanzstadel, über den Vorhof vorbei am Kastellanhaus, durch das Kaisertor in den Burghof (Kaiserburgmuseum), Burghof und Kunigundenlinde, Kemenade, Palas, Kaiserkapelle, Heidenturm, Maria-Sybilla-Merian-Garten



Quellen:
Knauers Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt, 1976.
Unsere bayerische Heimat, Ein Reisebegleiter, Verlag Alfred Beron, München, 1974/75.
Deutschland, Sonderausgabe für Tandem Verlag, Potsdam, 2016.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.
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Internetquellen, u.a. www.wikipedia.de.


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