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Effeltrich

Sehenswürdigkeiten

Ein Ort, reich an Äpfeln ...

Effeltrich ist eine Gemeinde im oberfränkischen Landkreis Forchheim. Der Name bedeutet soviel wie Ort mit vielen Apfelbäumen (apfelreich). Eine erste urkundliche Erwähnung lässt sich im Jahr 1174 nachweisen. Die Haupterwerbsquelle des Ortes ist von jeher Obst und Obstbaumzucht.
Dieses Vorland der Fränkischen Schweiz verwandelt sich jeden Frühling in ein Blütenmeer.

Brauchtum und sagenumwobene Tanzlinde

Tracht und Brauchtum haben in Effeltrich mit seinen rund 2600 Einwohnern einen festen Platz und werden sorgsam gepflegt.
Besonders bekannt sind:
- das Winteraustreiben am Fastnachtssonntag (Fosaleggn)
- der Georgiritt mit Pferdeweihe am Ostermontag
- die Kirchweih am zweiten oder dritten Sonntag im Juli

Die 1.000-jährige (mindestens 500 Jahre sind gesichert), sagenumwobene Tanzlinde auf dem Dorfplatz ist weit in der Region bekannt. Bei Studentenfesten, Mondscheinnächten und anderen Brauchtumsveranstaltungen bildet sie das kulturelle Zentrum der Gemeinde.

Kath. Kirchenburg St. Georg

Im Jahre 1433 wurde eine Kapelle von Effeltrich erstmals urkundlich erwähnt.
Mit dem Bau einer Kirchenburg wurde um 1460 begonnen, nachdem Nürnberger Truppen zweimal den Ort geplündert hatten. Die gotische Kirche mit dem Friedhof ist wie eine Burg mit vier Türmen, Mauern und einem Wehrgang versehen.

Effeltrich hat die am besten erhaltene Kirchenburg in ganz Oberfranken. Geweiht ist sie dem Hl. Georg. Im Inneren der Kirche sind einige Figuren aus der Hochgotik zu sehen mit einem barocken Hochaltar und einer Rokokokanzel. Der Altarraum bekam 1993 einen Bronzealtar als Lebensbaum gestaltet. Im gleichen Stil sind der Ambo (Rednerpult) und der Osterleuchter umgesetzt.



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Kirchenburg

Unter einer Kirchenburg versteht man eine Kirche, deren Kirchhofummauerung wehrhaft ausgestaltet ist. Ist dagegen lediglich die Kirche befestigt, spricht man von einer Wehrkirche.
Grundvoraussetzung für Wehrhaftigkeit ist, dass ein Bau neben hohen und festen Mauern auch Verteidigungseinrichtungen wie Wehrgänge, Schießscharten, Wurferker und verteidigungsfähige Türme besitzt.

Ab dem 14. Jahrhundert wurden in Bayern wehrhafte Befestigungen von Kirchhöfen oder Kirchengebäuden errichtet. Die Hussiteneinfälle, der Erste Markgrafenkrieg (1449/50) und in der Folgezeit das Vordringen der Türken führten vor allem im nordöstlichen Bayern dazu, dass während des 15. Jahrhunderts zahlreiche Kirchen befestigt wurden. Sie dienten als Zufluchtsorte für die ländliche Bevölkerung samt ihrer Habe, insbesondere dem Vieh. In Oberbayern und Schwaben wurden nur vereinzelt Kirchen wehrhaft ausgebaut.
Da die Kriegsführung im 15. und 16. Jahrhundert hauptsächlich in Form von Raubüberfällen oder Plünderzügen kleinerer Truppen stattfand, boten Kirchenburgen und Wehrkirchen mitunter tatsächlich Schutz. Sehr gut greifbar wird diese Funktion bei der Kirchenburg Effeltrich, wo nach einem Überfall durch die Hussiten im Jahr 1430 Nürnberger Truppen während des Ersten Markgrafenkriegs 1449/50 gleich zweimal das Dorf plünderten.
Daraufhin begann man in den 1460er Jahren mit dem Bau einer starken Kirchhofbefestigung. Ähnliches geschah im nahe gelegenen Hannberg.


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Der Hl. Georg und der Georgi-Ritt

Erklärung des Namens Georgi-Ritt:
Der Patron der Effeltricher Kirchenburg ist der hl. Georg.
Im 4. Jahrhundert erlitt Georg den Martyrertod. Sein Beispiel begeisterte die Menschen, so daß sie sein Leben mit Legenden ausschmückten und so vor dem Vergessen bewahrten. Häufig wird er als Ritter dargestellt, der einem Drachen einen tödlichen Lanzenstoß versetzt, um eine Stadt vor diesem menschenverachtenden Ungeheuer zu retten.


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Der Heilige Wendelin

Königssohn, Schotte, Ire, Franke, 1,85 m groß, Pilger, Hirte, Abt von Theoly, Einsiedler.
Wendelin ist ein katholischer Heiliger. Er wird auch Wendelinus, Wendalinus und umgangssprachlich Wendel genannt. Name bedeutet: aus dem Stamm der Vandalen.
Wendelin war vermutlich der Sohn eines iroschottischen Königs. Er verzichtete auf den Königsthron und beschloss nach Rom zu pilgern, kam allerdings nicht über Trier hinaus. Dort wurde er Schweine- und Schafhirte. Für seine Verdienste ließ ihm sein Herr eine kleine Zelle in der Nähe des Klosters Tholey errichten. In der dortigen Kirche empfing er die Sakramente. Nach dem Tod des Abtes, wurde ihm die Leitung des Klosters angetragen. Nach langer Krankheit starb er schließlich im Jahr 617.
Nach seiner Beerdigung fand man ihn am nächsten Morgen neben seinem Grab liegend. Man legte seinen Leichnam auf einen Ochsenkarren und die Tiere zogen ihn zu seiner früheren Zelle in den Wald. Heute befindet sich sein Grab in der Wendalinusbasilika, in der nach ihm benannten Stadt St. Wendel.
Er gilt als Schutzpatron der Hirten und der Landleute, Bauern, Tagelöhner und Landarbeiter.
Bauernregel: St. Wendelin, verlass' uns nie, schirm' unsern Stall, schütz' unser Vieh!
Dargestellt wird Wendelin als Hirte, mit Schafen, Schweinen und auch Rindern; als Pilger, mit Keule.







Quellen:
Knauers Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt, 1976.
Unsere bayerische Heimat, Ein Reisebegleiter, Verlag Alfred Beron, München, 1974/75.
Deutschland, Sonderausgabe für Tandem Verlag, Potsdam, 2016.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.
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Internetquellen, u.a. www.wikipedia.de.

Impressionen