Ehekarusell
Das Ehekarussell nennen die Nürnberger meistens Ehebrunnen und die wenigsten kennen ihn unter den Namen Hans Sachs-Brunnen.
Er liegt unmittelbar am U-Bahn Ausgang Weißer Turm, am Beginn der Fußgängerzone in Nürnberg. Der Brunnen wurde 1984 errichtet und ist eine Arbeit des braunschweiger Bildhauers Jürgen Weber. Die Mitte des Brunnens verbirgt einen kreisrunden U-Bahn Entlüftungsschacht.
Die ausdrucksstarken Figuren und die offene Darstellung der Geschlechtlichkeit stieß viele Betrachter ab. Das Kunstwerk stand nicht nur wegen den vulgären figürlichen Darstellungen, sondern auch wegen erheblichen Kostenüberschreitungen in der Kritik. Wie so oft gewöhnt man sich an fast alles und der Ehebrunnen ist heute beliebter Treffpunkt und touristische Attraktion.
Dargestellt wird das auf und ab des Ehelebens vom Verliebtsein bis in den Tod in sechs überlebensgroßen Figurengruppen. Auf einer Säule tanzend steht der Nürnberger Meistersinger Hans-Sachs, dessen Gedicht “Das bittersüße eh'lich' Leben” den Brunnen mit inspirierte. Der Schuhmachermeister wurde 1494 in Nürnberg geboren. Mehr als 6000 Lieder und Gedichte werden ihm zugeschrieben.
Ein vor dem Brunnen plaziertes Herz aus Marmor trägt das Gedicht in Stein gemeißelt. Auf der linken Herzseite ist das Wort Ehebrunnen zu lesen, auf der rechten Seite das Jahr 1977 und 1984.
Der Brunnen gilt als größter europäischer Figurenbrunnen des 20. Jahrhunderts.
Quellen:
Knauers Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt, 1976.
Unsere bayerische Heimat, Ein Reisebegleiter, Verlag Alfred Beron, München, 1974/75.
Deutschland, Sonderausgabe für Tandem Verlag, Potsdam, 2016.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.
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