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Nürnberg

Sehenswürdigkeiten


Rochuskapelle mit Rochusfriedhof

Im Nürnberger Stadtteil Gostenhof gelegen findet sich der Rochusfriedhof.

Bis ins 19. Jahrhundert waren der Rochusfriedhof zusammmen mit dem Johannis­friedhof Haupt­bestattungs­plätze der Nürnberger Be­völkerung. Vor allem die genormten, liegenden Grabsteine aus Sandstein mit vielen wertvollen Bronzeepitaphien machen seinen Charme aus. Die gegossenen Bronze­tafeln auf den verwit­terten Grab­steinen erzählen von der Herkunft, dem Beruf und dem Wirken der Verstorbenen.
Während einer Pestepidemie wurde der Friedhof 1518 angelegt und 1519 eingeweiht. Damals lag er noch vor den Toren Nürnbergs.

Vom einflußreichen Patrizier Konrad Imhoff gestiftet und nach Plänen von Hans Behaim dem Älteren gebaut, wurde die Rochus­kapelle 1521 eingeweiht. Als Grabkapelle der Patrizier­familie ist sie noch heute in deren Besitz und nicht öffentlich zugänglich. Im Inneren finden sich Glas­fenster nach Entwürfen von Albrecht Dürer aus der Werkstatt von Veit Hirsvogel, ein Hochaltar von Hans Traut, zwei kunstvoll gefertigte Seitenaltäre sowie Tafel­malereien und Epi­taphien.

Der Friedhof wie auch die Kapelle sind dem Schutzpatron der Pestkranken, St. Rochus, geweiht. Peter Vischer der Ältere († 1529), Franz Schmidt (der bekannteste Henker der Reichsstadt, † 1634) und Johann Pachelbel (Barockkomponist und Organist in St. Sebald, † 1706) haben auf dem Rochusfriedhof ihre letzte Ruhestäte gefunden.

Der "Schwarze Tod" ging um und er kam immer wieder. Nürnberg wurde von vielen Pestepidemien heimgesucht. Die drei schwersten Epidemien erlitt die Stadt in den Jahren von 1533/34, 1562/63 und 1632/34. Jedesmal gab es abertausende von Toten zu beklagen. Seuchen wie die Pest waren historisch betrachtet immer ein stetes Gefolge von Händlern und Armeen. Als der Schwedenkönig Gustav Adolf II. auf seinem Zug nach Süddeutschland ungefähr bei Nürnberg auf die kaiserliche Armee Wallensteins stieß, breitete sich daraufhin in diesem Raum die Pest aus. Nürnberg wurde dabei stark in Mitleidenschaft gezogen. Hatte die Stadt noch vor dem Dreißigjährigem Krieg rund 50.000 Einwohner, starben davon im Zeitraum zwischen 1632 und 1634 etwa die Hälfte der Menschen an Seuchen, die allermeisten an der Pest.



Quellen:
Knauers Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt, 1976.
Unsere bayerische Heimat, Ein Reisebegleiter, Verlag Alfred Beron, München, 1974/75.
Deutschland, Sonderausgabe für Tandem Verlag, Potsdam, 2016.
St. Rochuskirchhof zu Nürnberg – Epitaphien, Bürgerverein St. Johannis-Schniegling-Wetzendorf (Hrsg.) Nürnberg 1989
Photos: copyright by a-men-photography
www.yersiniapestis.info/geschichte.html
Internetseiten, u.a. www.wikipedia.de.


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