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Weitersdorf

Sehenswürdigkeit


St.-Ägidius-Kirche in Weitersdorf bei Roßtal

Die Kapelle St. Ägidius liegt auf unserem Weg in Weitersdorf ganz nah bei Roßtal. Sie ist dem heiligen Ägidius geweiht, einem grie­chischen Kauf­mann, der später Abt der Abtei Saint-Gilles in Süd­frank­reich wurde.

Ägidius ist der einzige der vier­zehn Nothelfer, der nicht das Martyrium erlitt und im Mittel­alter als einer der populärsten Heiligen Europas galt. Sein Gedenktag ist der 1. September. Er lebte wahr­scheinlich von 640 bis 720 und verstarb am 1. September im heutigen Saint-Gilles.

Ägidius wurde während einer Jagd versehentlich von einem Pfeil getroffen, als er sich schützend vor eine Hirschkuh stellte. Der Unfall blieb zunächst unbemerkt und er blieb verwundetet im Wald liegen. Der Legende nach nährte die vorher gerettete Hirschkuh ihn mit ihrer Milch, bis er von der Jagdgesellschaft entdeckt wurde. Die Milch hatte ihn am Leben gehalten, aller­dings wollte die Wunde nicht mehr abheilen. Der Westgotenkönig Wamba ließ zur Vergebung seiner Schuld an dem Jagdunfall ein Kloster unter der Leitung von Ägidius errichten. So gründete dieser 680 die später nach ihm benannte Abtei von Saint-Gilles.

Er ist Schutzpatron der stillenden Mütter und der Hirten. Als Beschützer der Bettler und Krüppel wird seine Fürbitte angerufen bei Pest, Aussatz und Krebs, bei Dürre, Sturm und Feuers­brunst, in geistiger Not, Verlassenheit und Unfruchtbarkeit von Mensch und Tier.
In der Ikonographie wird Ägidius zumeist als Einsiedler oder Benediktinermönch dargestellt, mit Krumm­stab und vom Pfeil getroffen. Dabei begleitet ihn eine Hirsch­kuh.


Die Gründung und Errichtung der ursprünglichen Kapelle dürfte auf die 1234 zum ersten Mal genannten Reichs­ministerialen von Weiters­dorf zurück­gehen. Verschiedene Bau­maßnahmen am Turm und am Langhaus im 14./15. Jahrhundert sowie eine umfassende Renovierung durch die Gemeinde 1828 haben gravierende Veränderungen am ursprünglichen Gesamtbild der Kapelle zur Folge gehabt. Das Werk der heutigen Schlaguhr kam 1925 dazu. Ein Schild am Eingang verrät, wo es den Schlüssel gibt.

Ehrendenkmale:
In die Kirchenmauer eingelassen ist ein Ehrenmal für die Gefallenen Soldaten des Ersten Weltkrieges. Das davorstehende Steinkreuz ist dem Gedenken an die Gefallenen aus beiden Weltkriegen gewidmet.



Quellen:
Knauers Kulturführer Deutschland, Droemersche Verlagsanstalt, 1976.
Unsere bayerische Heimat, Ein Reisebegleiter, Verlag Alfred Beron, München, 1974/75.
Deutschland, Sonderausgabe für Tandem Verlag, Potsdam, 2016.
dtv Brockhaus Lexikon in 20 Bänden, Verlag F. A. Brockhaus, Mannheim, 1989.
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Internetseiten, u.a. www.wikipedia.de


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