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Ausrüstung

"Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit."

(Billy Idol)


Ausrüstung

Heute wie damals erfordert die Pilgerreise eine bestimmte Ausrüstung. Was wohl über alle Jahr­hunderte geblieben ist: die Ausrüstung sollte möglichst leicht und dem Gehen angepasst sein. Eine spannende Erkenntnis: der Verzicht auf Luxus wird beim Pilgern als befreiend, erleichternd erlebt.

Gesamtgewicht des Rucksacks: max. 10 kg +/-.

Der 45 bis 55 Liter fassende Ruck­sack sollte selbst nicht mehr als 1800 g auf die Waage bringen. Preis: ca. 80 - 220 Euro. Im Spätherbst gibt es viele Preisreduzierungen in Fachgeschäften. Hier läßt sich zum Teil ordentlich sparen. Merke: Je leichter der Rucksack, desto höher sein Preis.

Ein immer wieder postulierter Grundsatz lautet: „Nimm nur das Wich­tigste mit und davon nur die Hälfte.” Kleidung wird viel gewaschen ...

Regenausrüstung

In Deutschland und in der Schweiz, wie in Frankreich und in Nordspanien (camino francés und camino del norte) sind die Wetter­be­dingungen annähernd gleich. Wochenlang nur Sonnenschein mit wenigen bewölkten Tagen ist reines Wunsch­denken. Regen­jacke und -hose oder Regen­poncho sind obliga­torisch. Achten Sie auf die Bezeichnung „wasser­dicht”. Meine Ent­scheidung fiel auf den Poncho, da ich hier sowohl den Rucksack als auch meine Kamera gleich mit geschützt habe. Er ist schnell an- und aus­gezogen und man kann damit notfalls auch eine un­schöne Matraze abdecken. Den Poncho gibt es auch als sogenannten "Kraxenponcho". Hier wird der Rucksack gleich mit abgedeckt. Genereller Nachteil: Die Wanderhose kann unten nass werden. Die Anschaffungs­kosten liegen hier ungefähr zwischen 40 und 80 Euro. Regen­jacke und - hose sind meist etwas kost­spieliger. In voller Ausrüstung mit Rucksack für 5 Minuten unter die Dusche, dann erleben Sie was ihre Anschaf­fungen wert sind.

Wanderschuhe und Fußpflege

Die Wahl der Schuhe führt über ein Fachgeschäft. Lassen Sie unbedingt Ihre Füße ausmessen! Wichtig sind dabei nicht nur die Fußlänge, sondern auch die Fußbreite im Vorderfuß- und Zehenbereich. Haben Sie breite Füße, dann muss der Schuh die Kennzeichnung (w) oder (wide) aufweisen. Die Bezeichnung "Comfort" ist meist zu wenig! Kaufen Sie den Schuh eine halbe bis eine Nummer größer, da sich Ihr Fuß bei längeren Wanderungen einfach etwas ausdehnt. Mit genügend Platz im Schuh vermeiden Sie Hautreibung und Druckstellen. Dies wiederum reduziert die Gefahr der Blasenbildung. Preis: ca. 150 - 250 Euro. Tragen Sie bei der Anprobe unbedingt ihre Wanderstrümpfe. Gott kann auch nur da helfen, wo man sich helfen läßt.
Der deutscher Naturheilkundler und katholischer Theologe Sebastian Kneipp (1821 - 1897) formulierte den Satz: "Der Schuh ist eine Fußverkümmerungsmaschine." Leisten Sie sich also einen orthopädisch passenden Schuh!

Nicht nur die Schuhe, auch die Füße pflegen! Kampferspray, Hirschtalg, Fußpuder nehmen die einen. Nix die anderen. Gründlich die Füße waschen und abends die Strümpfe wechseln – das ist jetzt das Minimum.

Wandersocken

Die besten Wandersocken helfen nicht, wenn der Schuh zu klein oder für die Fußform unpassend ist. Waschen Sie die Socken vor dem ersten Tragen. Auch bei den Wandersocken gibt es viele akademische Betrachtungsweisen. Doppellagig, mit Angoraanteil, Fersenverstärkung usw.. Bezahlen Sie hier ihr Schulgeld und finden Sie Ihre individuellen Wandersocken. Meine Wandersocken habe ich in Größe 47-50 (bei Schuhgröße 46) gekauft, da ich sie hemmungslos in den Trockner werfe.

Wandersocken umdrehen und Innennaht begutachten. Bei guten Wandersocken gibt es keine Wülste und abstehende Nähfäden. Tragen Sie sonst die Innenseite nach außen und vermeiden Sie dadurch die Blasenbildung.

Wanderstöcke oder Pilgerstab

Ihre Wahl! Wanderstöcke kosten zwischen 7,99 €, wenn namhafte Discounter sie loshaben wollen, und 40 Euro. Vorteil: kostengünstig und leicht. Wanderstöcke geben beim Auf- und Abstieg sehr guten Halt. Nachteil: Gerade bei steilen Abstiegen manchmal etwas zu kurz.
Ein Pilgerstab, im christlichen Kontext auch Jakobsstab genannt, ist ein brust- bis mannshoher Wanderstock. In seiner traditionellen Art hat er zwei kugelförmige Verdickungen und am Fuß eine Eisenspitze. Eine Verdickung befindet sich am oberen Ende und dient der Balance, die zweite liegt etwa in Brusthöhe und dient als sogenannte "Handruhe". (vgl. Wikipedia: Pilgerstab) Pilgerhut, Pilgertasche, Pilgermuschel und Pilgerstab dienen als sichtbare Zeichen einer Pilgerschaft. Im Mittelalter wurde der Stab während des Pilgersegens überreicht. Im Liber Sancti Jakobi (dem Jakobsführer des 12. Jahrhunderts) wird er als „dritter Fuß” des Pilgers bezeichnet, der die Dreifaltigkeit symbolisieren und dem Wallfahrer (auch spirituellen) Halt geben soll. Der Stab diente zudem als Abwehrwaffe gegen streunende Hunde und Wegelagerer. (vgl. Wikipedia: Pilgerstab) Vorteil: Sicherer Halt auch bei sehr steilen Abstiegen. Effektiv bei der Hundeabwehr. Nachteil: Aufgrund der Länge manchmal doch etwas sperrig.

leichter Schlafsack

In günstigen Pilgerherbergen fehlt oft das Bettzeug. Hier brauchen Sie unbedingt einen Schlafsack. Gewicht: ca. 800 - 1000 g.




Quellen:
photos: copyright by a-men-photography.
Internetquellen, u.a. www.wikipedia.de.



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