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Beste Pilgerzeit?

"Wer die Schönheit einer Landschaft erkennen will, muss langsam reisen."

(Bernd Winkel)



Wann ist die beste Pilgerzeit?

"Grundsätzlich kann das ganze Jahr über gepilgert werden." Diese Formu­lie­rung findet sich in vielen Reise­führern, Broschüren und Pilger­foren. Grundsätzlich ist dies auch richtig, aber .....

Die Frage nach der besten Pilgerzeit ist eigentlich die Frage nach der besten Jahres­zeit für das Pilgern, in Kombi­nation mit der Frage nach "erträg­lichen" Pilger­strömen.
Hier geht es um Wohlbefinden und Annehmlichkeiten. Trübe, kalte, regnerische Tage motivieren eher weniger zum Pilgern als sonnige, warme Tage in blühender Land­schaft. Völlig überlaufene Quartiere, volle Cafés und Gaststätten trüben unser Gemüt und unseren Geldbeutel.
Wo und wann ich pilgere ist maßgeblich entscheidend für das Quartierangebot. Im Winter haben viele geschlossen, im Sommer sind viele überlaufen.

Prinzipiell ist das Wetter im Norden Spaniens mit dem in Deutschland und der Schweiz vergleichbar:
Frühling: oft kühl und nass. Im Mai sind sehr viele Pilger unterwegs (in Frank­reich vor allem ab Le Puy). Im Wonne­monat Mai erblühen dafür die Landschaften.
Sommer: lange Tage, gutes Wetter, überwiegend trocken.
Herbst: kürzere Tage. Indian Summer bis regnerisch und kalt.
Winter: kurze Tage. Schnee, Nebel und Kälte, insbesondere in höheren Lagen. Dieser kann in der Schweiz auf der Haggenegg (1414 m) zwischen Einsiedeln und Schwyz, in Frankreich zwischen Le Puy und Conques, oft auf 1200 m Höhe, in Spanien auf den Pyrenäenüber­gängen und in Galicien auf dem Rabanal- resp. Cebreiro­pass hinder­lich sein.


Kombination: Jahreszeit & Pilgerroute

Bedenken Sie, dass es nicht alleine die Frage nach der Jahreszeit, sondern auch die Frage nach der Pilgerroute ist, die über angenehm oder überlaufen entscheidet. Der Camino Francés ist noch heute der meistbegangene Weg nach Santiago. Andere Wege sind schwerer, aber auch weniger frequentiert.



Jakobsbruderschaften geben gerne auch Ratschläge zu geeigneten Pilger­zeiten.

Auf ihrer Pilgerreise haben sie keinen Einfluss auf das Wetter. Hier müssen sie sich arrangieren und auch improvisieren.





Quellen:
Jakobswege durch Deutschland und die Schweiz, Stürtz, Martin Schulte-Kellinghaus, Annette Mahro, Würzburg 2010.
Unterwegs auf den schönsten Pilgerrouten Europas, Kunth Verlag, München, 2023.
Jakobswege in Deutschland, Regine Heue, Bruckmann Verlag, München, 2022.
Auf dem Jakobsweg - Unterwegs im Zeichen der Muschel, Verlaghaus Würzburg, 2015.
Jakobsweg, Pilgern auf Camino Francés und Camino Aragones, Kunth Verlag, München, 2015.
photos: copyright by a-men-photography.
Internetquellen, u.a. www.wikipedia.de.



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Das Heilige Jahr
2021

Der 25. Juli ist der Namenstag des Apostels. Fällt dieser auf einen Sonntag, so spricht man in Spanien von einem Heiligen Jahr. Wer sich im einem Heiligen Jahr auf den Pilgerweg macht und durch die Puerta del Perdón (Pforte der Ver­ge­bung) oder "Puerta Santa" (Heilige Pforte) schreitet, um das Apostel­grab zu be­suchen, erhält Ablass aller seiner Sünden! Nur im Heiligen Jahr wird das Ost­portal der Kathedrale von Santiago geöffnet. Das nächste Heilige Jahr beginnt in 2027.


Jakobswege

Quelle: Wikipedia „Ways of St. James in Europe” von Manfred Zentgraf, Volkach, Germany


Thought of the day

"Lebe dein Leben mit einem Kompass, nicht mit einer Uhr!

Stephen Covey in Seven Habits of highly effectiv people




Pilgerlied

Ziehet hin! spricht zu den Seelen,
Der dem Adam Odem gab.
Geht, ihr Kinder, in die Höhlen,
Die ich euch gebauet habʼ.
Wandert hin! Kommt wieder her!
Sucht durch Elend Sternenehrʼ!

Unser Gasthaus ist die Erde,
Sie ist unsre Heimat nicht.
Unser Wallen voll Beschwerde
Nach dem Himmel ist ge­richtʼ.
Für uns ist kein Blei­ben hier,
Jene Wohnstatt suchen wir.

Uns schützt wider Sonnʼ und Regen
Gottes Hand, der Pilgerhut,
Und der Stab auf unsern Wegen
Ist sein Wort, so Hülfe thut.
Der macht unsern Tritt gewiss
In dem Thal der Finster­nis.

Sorgen, Sünden, die uns drü­cken,
Unsre Wander­bündel sind,
Bis das Reise­ziel den Rücken
Von der schweren Last ent­bindʼ.
Wann sich endet unser Lauf,
Schlafen wir dann sanft darauf.

Sigmund von Birken: Pilgerlied (1652)


The restless pilgrim


Ultreia, Ultreia, et Suseia, Deus adiuva nos!

Weiter, weiter, auf geht’s, Gott helfe uns!